Unser erster Wochenendausflug führte uns nach Al Ain. Eigentlich wollten wir ja ganz woanders hin, nämlich nach Khor Fakkan in Sharjah, wo vor kurzem eine neue Aussichtsplattform eröffnet wurde, aber da es sich um das Eid Al Adha Wochenende handelte, waren die Preise für ein Hotelzimmer dort doppelt so teuer, wie an normalen Wochenenden.
Also sah ich mich nach anderen Zielen um und entdeckte den Jebel Hafeet, einen Berg mit einer Höhe von 1240m. Die den Berg fast 12 km heraufführende Straße schlängelt sich in so einigen Kurven zweispurig herauf und einspurig wieder abwärts. Der Ausblick von den Parkplätzen an der Straße ist wunderschön, auch wenn es bei uns etwas diesig war.
Kurz vor dem Gipfel gibt es ein Hotel mit Aussicht auf Al Ain, in dem wir uns für eine Nacht ein Zimmer buchten. Hier waren die Preise moderater, wahrscheinlich weil das Hotel schon etwas in die Jahre gekommen ist. Trotzdem war es ein sehr angenehmer Aufenthalt.
Zum Sonnenuntergang fuhren wir die restlichen 2,5 km zum Gipfel hinauf. Ja, in Deutschland würde man das am Abend auch herauf spazieren, aber bei den Temperaturen hier, denken wir darüber gar nicht erst nach, obwohl es sich an diesem Abend bereits auf 30 Grad Celsius abgekühlt hatte.
Oben gab es einen großen Parkplatz und eine Cafeteria. Einige Menschen hatten es sich schon auf den zahlreichen Bänken oder auch am Boden auf mitgebrachten Teppichen gemütlich gemacht und waren dabei ihr Picknick vorzubereiten. Wir gingen eine Runde, genossen die Aussicht bei einem Tee und setzten uns für eine Weile. Mit unserem europäischen Aussehen waren wir doch etwas exotisch an diesem Abend.
Immer wieder tropfte es schon verdächtig vom Himmel, der sich immer mehr zuzog. In den letzten Tagen hatte es aufgrund von hier üblichem „Cloud Seeding“ (*) in einigen Emiraten auch schon geregnet – in Dubai allerdings nicht. Doch heute sollte dann wohl Al Ain dran sein. Es kamen mehr als nur ein paar Tropfen vom Himmel und wir beschlossen zurück ins Hotel zu fahren, wo es dann heftig zu Blitzen und Donnern begann. Es regnete wirklich. Das ist hier ja eine Seltenheit, besonders in den Sommermonaten.
(*) Ja, hier wird wirklich künstlich Regen erzeugt. Elektrische Ladungen von Dronen können das Wetter manipulieren.
Der Berg ist es definitiv wert gesehen zu werden. Auch die Fahrt durch Al Ain war sehr interessant. Hier gibt es keine Hochhäuser wie in Dubai oder Abu Dhabi, sondern viele große und größere Grundstücke mit Villen, die zum Teil sogar recht märchenhaft anmuten in ihrem Baustil. Jedes Haus sieht wirklich anders aus. Die Stadt ist recht grün für eine Wüstenstadt und bekannt für ihre Farmen. Es gibt noch so einiges mehr zu entdecken in Al Ain und wir werden sicherlich in den Wintermonaten noch einmal wieder kommen. Vielleicht brauchen wir dann für das Emirat Abu Dhabi auch keinen PCR Test mehr. Der ist im Moment noch obligatorisch hier, wird aber an der Emiratsgrenze kaum eines Blickes gewürdigt.